Programm der Migrationsfachtagung 2023
„Anspruch vs. Realität – (wie) gelingt eine bedarfsgerechte psychosoziale Versorgung?“
Seit vielen Jahren treibt der LVR-Klinikverbund Initiativen zur psychosomatischen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung von Menschen mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte voran. Immer vor dem Hintergrund, kulturellen Unterschieden, Werten und Sprachen gerecht zu werden.
In den letzten Jahren hat sich das Verständnis von Diversität deutlich erweitert und berücksichtigt zunehmend die intersektionale Betrachtung verschiedener Identitätsmerkmale: Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, soziale Herkunft, sexuelle Orientierungen, Hautfarbe und etliche mehr. Wie können wir vor diesem Hintergrund eine gerechtere Versorgung psychisch erkrankter Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte erreichen?
Unter anderem werden wir folgende Themen diskutieren:
- Personal- und Strukturentwicklung: Klinische und außerklinische Versorgung
- Angebote und Probleme traumatisierter Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte
- Spezielle Herausforderungen in der außerklinischen Versorgung / Sozialarbeit
- Einbezug der Betroffenenperspektive
Diese Fachtagung bietet eine Plattform, um Wissen und Erfahrungen zu teilen, sich zu vernetzen und gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen und Akteur*innen aller Professionen Lösungsansätze kennenzulernen, zu entwickeln, aber auch ganz neu zu denken.
Programm Tag 2 – Gute Modelle, Konzepte und Impulse: Umsetzung in die Versorgungspraxis
Programm Tag 1 – Wo stehen wir? Anforderungen an Politik und Gesellschaft
Dienstag, 08.08.2023 | |
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ab 12.00 Uhr | Anmeldung und Stehimbiss |
12:45 Uhr | Grußworte Ulrike Lubek, LVR-Landesdirektorin Melany Richter, Leiterin des Referats "Prävention, Sucht, HIV/AIDS", Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) |
13.30 Uhr | "25 Jahre Migration und seelische Gesundheit im LVR" Ein Kurzfilm von Beate Pinkert und Denise Brenneis „Auf die Bühne“ Ehrung wichtiger Impulsgeber*innen der vergangenen 25 Jahre „Möglichkeiten und Grenzen der therapeutischen Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund“ Arif Ünal |
14.15 Uhr | „Flucht und Migration als wichtige Querschnittsthemen in der klinischen und außerklinischen Versorgung“ Martina Wenzel-Jankowski, Leiterin LVR-Dezernat Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen |
14.30 Uhr | „Versorgungsgerechtigkeit als gesellschaftliche Herausforderung“ Hila Latifi, Ricardo Bolaños González Systemisches Intersektionales Institut (SII), Hamburg |
15.00 Uhr | Fragen und Diskussion |
15.15 Uhr | Kaffeepause |
15.45 Uhr | „Wege zu mehr Versorgungsgerechtigkeit im LVR - Herausforderungen und Chancen“ Tanja Kulig-Braß, SPKoM Mittleres Rheinland Dr. Ljiljana Joksimovic, LVR-Kompetenzzentrum Migration |
16.45 Uhr | Fragen und Diskussion |
17.00 Uhr | „Migration und Gesundheit – Unterschiede oder Versorgungsungerechtigkeit?“ Prof. Dr. Oliver Razum, Universität Bielefeld |
17.30 Uhr | Fragen und Diskussion |
17.45 Uhr | „Zoom“ – Kostproben aus dem neuen Programm Fatih Çevikkollu, Köln |
18.15 Uhr | Zusammenfassung und Ausblick Prof. Dr. Çînur Ghaderi |
ab 18.30 Uhr | Get-together mit Mitgliedern des Ensemble mondomuziko anschließend... Imbiss und Gespräche (Innenhof Horion-Haus) |
gegen 21.00 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Moderation Tag 1
Prof. Dr. Çînur Ghaderi ist Professorin im Lehrgebiet Psychologie am Fachbereich Soziale Arbeit an der EvH RWL in Bochum und seit 2019 Prorektorin für Forschung, Transfer und Internationales. Nach dem Studium der Psychologie und einer Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin, hat sie im "Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge" (PSZ) in Düsseldorf gearbeitet. Sie promovierte an der Fakultät für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Geschlechter- und Sozialstrukturforschung der Ruhr-Universität-Bochum. Sie ist u.a. Mitglied im Vorstand des DTPPP e.V. (Dachverband der Transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum) und des Rats für Migration e.V. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Migration, Flucht, Geschlecht, (Politische) Identität, Transkulturelle Psychotherapie, Internationale Soziale Arbeit in Kriegs-und Krisenregionen. E-Mail: ghaderi@evh-bochum.de
Programm Tag 2 – Gute Modelle, Konzepte und Impulse: Umsetzung in die Versorgungspraxis
Mittwoch, 09.08.2023 | |
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ab 9.30 Uhr | Anmeldung und Stehimbiss |
10.00 Uhr | Überleitung und Einführung in Tag 2 der Fachtagung Melanie Wierum, LVR-Stabsstelle Inklusion-Menschenrechte-Beschwerden Monika Schröder, Abteilung Psychiatrische Versorgung im LVR-Dezernat Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen |
10.15 Uhr | „Should I stay or should I go?“ Erreichbarkeit älterer Menschen mit Migrationserfahrung Prof. Dr. Michael Noack, Melanie Oeben, Hochschule Niederrhein Arthur Drewniok, Stadt Mönchengladbach |
11.00 Uhr | Fragen und Diskussion |
11.15 Uhr | „Awareness in der psychosozialen Versorgung“ – Critical Whiteness und Empowerment als persönliche und strukturelle Chancen Hélène Batemona-Abeke, Pamoja Afrika e.V., Köln |
12.00 Uhr | Fragen und Diskussion |
12.15 Uhr | Mittagspause |
13.15 Uhr | Parallele Workshops – Good Practice Beispiele im Rheinland |
15.30 Uhr | Kaffeepause international mit „Rundgang“ durch die Workshops Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung |
16.15 Uhr | Schlusswort und Ende der Veranstaltung |
Moderation Tag 2
Melanie Wierum hat Sozialwissenschaften an der Ruhr Universität Bochum studiert. Seit 2016 ist sie beim LVR in der LVR-Stabsstelle Inklusion – Menschenrechte – Beschwerden tätig. Sie begleitet dort insbesondere die Umsetzung des LVR-Aktionsplans zur UN-Behindertenrechtskonvention sowie die Umsetzung des mehrdimensionalen LVR-Diversity-Konzeptes.
Grafische Begleitung und Dokumentation des Veranstaltungstages
Susanne Ferrari, in Köln lebend, ist Diplom-Designerin (FH Düsseldorf) und seit über 14 Jahren auf dem Gebiet des Graphic Recordings für die unterschiedlichsten Auftraggeber tätig. Sie entstammt in siebter Generation einer italienischen Künstlerfamilie.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – überall da, wo Menschen komplexe Change- oder Innovationsprojekte gestalten, ist Visualisierung sinnvoll. Graphic Recording ist hierbei eine ausgewogene Mischung aus Psychologie (wie wirkt ein Bild auf Menschen), Kreativität (wie stelle ich etwas dar), Handwerk (zeichnen können) und Priorisierung (was kann ich weglassen, ohne das Erkennen zu behindern). Die Inhalte der Veranstaltung werden somit im Big Picture sichtbar, begreifbar und leichter erinnerbar gemacht.