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Workshop 1.1 Stigmatisierung und Diskriminierung

Stigma und Diskriminierung – was tun?

Prof. Dr. Wolfgang Gaebel, Düsseldorf

Psychisch erkrankte Menschen sind nach wie vor von Stigmatisierung und Diskriminierung betroffen, und dies obwohl seit über 10 Jahren weltweit und auf nationaler wie lokaler Ebene Anstrengungen unternommen werden, das Stigma psychischer Erkrankungen zu bekämpfen. So nimmt zwar die Wahrnehmung, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen von Stigmatisierung betroffen sind insbesondere unter jüngeren Menschen ab, gleichzeitig sind negative Einstellungen je nach Erkrankungsbild gleich häufig oder sogar zunehmend in der Öffentlichkeit zu finden. Interventionen zur Bekämpfung des Stigmas psychischer Erkrankungen lassen sich hinsichtlich der adressierten Zielgruppen (bspw. Schüler, Arbeitgeber, Polizisten, Mitarbeiter in der medizinischen und der psychiatrischen Versorgung) und ihrer verwendeten Strategien und Methoden (Aufklärung, Protest, Kontakt) unterscheiden. Es wird ein Überblick gegeben über Antistigma-Interventionen in Deutschland und im internationalen Bereich mit besonderem Fokus auf den Stand der Forschung hinsichtlich deren Wirksamkeit.

Stigmatisierung - auch ein Thema für die Pflege

Klaus Kaiser, Köln

Stigmatisierung findet auch in der psychiatrischen Pflege statt. Viele Pflegende versuchen sich davon freizusprechen, aber gelingt das immerzu?

Das Stigma der psychischen Erkrankung ist für viele Betroffene eine große Belastung, die der Wiedergesundung entgegen steht und den sozialen Status bedroht. Auch für die Pflegenden selbst sind starre Kategorien von „krank“ und „gesund“ nicht hilfreich.

Der Vortrag benennt konkrete Beispiele subtiler Stigmatisierung im Bereich der Pflege und gibt Hinweise darauf, wie durch das Herausarbeiten einer Anti-Stigma-Kompetenz Veränderungen im Umgang mit Patientinnen und Patienten angestoßen werden können. Unterschiedliche Konzepte, Methoden und Projekte im LVR-Klinikverbund kennzeichnen die Arbeit der Pflegenden mit dem Ziel, eine zeitgemäße, partizipative und die Autonomie von Patientinnen und Patienten stärkende Haltung zu entwickeln.

Gleichstellung somatisch und psychisch Erkrankter – Mittel und Wege

Prof. Dr. Hans-Christoph Friederich, Düsseldorf

Die Stigmatisierung von psychisch erkrankten Menschen ist sowohl in der Öffentlichkeit als auch durch medizinisches Personal zu beobachten. Während somatisch Erkrankte Unterstützung und Mitgefühl von Ihrem Umfeld erhalten, werden psychisch Erkrankte häufiger sozial ausgegrenzt und diskriminiert. Die Diskriminierung von psychisch Erkrankten manifestiert sich in verschiedenen Formen: individuelle Diskriminierung, strukturelle Diskriminierung und Diskriminierung aufgrund von Selbststigmatisierung. Im Rahmen des Vortrags werden psychische und somatische Erkrankungen im Bezug auf alle drei Formen der Diskriminierung verglichen. Im Weiteren werden Ansätze zur Reduzierung der Diskriminierung psychisch Erkrankter vorgestellt und diskutiert.

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