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Workshop 2.2: Psychosomatische Medizin

Prof. Dr. Hans-Christoph Friederich, Heidelberg

Die psychische Versorgung somatisch Kranker - State of Art

Prof. Dr. Martin Teufel, Essen

Körperliche Erkrankungen sind herausfordernd für das Individuum. Psychischer Distress ist nicht nur in der diagnostischen Phase und Akuttherapie häufig hoch, sondern kann auch in der chronischen Phase oder im „Survivorship“ von belastenden Ausmaß sein. Beispielsweise bei kardiologischen, pulmonalen oder Krebserkrankungen liegt die Rate an komorbiden depressiven oder Angststörungen bei bis zu 40 %.
Im Vortrag wird ein Überblick zu diagnostischen und therapeutischen Herangehensweisen gegeben und insbesondere auf Besonderheiten der Psychoonkologie, Psychokardiologie und Psychodiabetologie eingegangen.

Essstörungen – State of the Art

Prof. Dr. Hans-Christoph Friederich, Heidelberg

Essstörungen sind schwere psychische Erkrankungen, die häufig mit körperlichen Komplikationen einhergehen. Knapp die Hälfte der klinisch relevanten Essstörungen können nach dem für Deutschland noch gültigen Klassifikationssystem (ICD-10) nicht einer spezifischen Diagnose zugeordnet werden und fallen in die Restkategorie der nicht näher bezeichneten Essstörungen. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der Novellierung der internationalen Klassifikationssysteme (DSM-5, ICD-11) die diagnostischen Kriterien überarbeitet sowie zwei neue Essstörungsentitäten eingeführt (Binge Eating Störung, Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme). Im Rahmen des SOTA-Vortrages werden die wesentlichen Änderungen der klassifikatorischen Diagnostik nach ICD-11 vorgestellt und diskutiert.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche großangelegte Psychotherapiestudien bei Essstörungen durchgeführt, die eine hinreichende Evidenz für die Effektivität spezifischer ambulanter Psychotherapieverfahren nachweisen konnten. Die Therapie der Magersucht im Erwachsenenalter stellt jedoch weiterhin eine besondere Herausforderung dar, und die Behandlungsergebnisse sind nicht zufriedenstellend. Trotz intensiver therapeutischer Bemühungen entwickeln ca. 20% der Betroffenen eine chronische Form mit schwersten psychischen und somatischen Komplikationen. Die Heilungsquote bei Behandlungsbeginn im Jugendalter ist deutlich höher, so dass ein frühzeitiger Beginn der Behandlung unbedingt zu empfehlen ist. Im SOTA-Vortrag werden die Untersuchungen zur Wirksamkeit von psychotherapeutischen und pharmakologischen Behandlungen basierend auf aktuellen Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen dargestellt. Ferner werden die wichtigsten neuen Leitlinienempfehlungen der in Kürze erscheinenden Überarbeitung der S3-Leitlinie Essstörung (AWMF) vorgestellt.

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